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Postdramatisches Theater

Postdramatisches Theater

Schultheater | Ausgabe Nr. 32/2018

Spielen mit möglichst wenig Sprache (weil die Schüler nicht textsicher sind), Spielen an den unterschiedlichsten Orten (weil es keine vernünftige Bühne gibt), paralleles Spielen (weil die Gruppe so groß ist) – ist das postdramatisches Theater? Nein, nicht alles, was „modern“ ist – und womöglich mangelhaften Bedingungen geschuldet –, ist per se postdramatisch. Aber was ist es dann? Dieser Frage geht diese Ausgabe nach.

 

 

Inhaltsverzeichnis
Foto: aus „Weltzustand Davos“ von Rimini Protokoll am Schauspielhaus Zürich© Tanja Dorendorf /T+T Fotografie
Die Konstruktion authentischer Wirkungen szenisch reflektieren und kritisch durchleuchten – das ist ein Anliegen vieler zeitgenössischer Produktionen, wie hier in „Weltzustand Davos“, einer aktuellen Inszenierung von Rimini Protokoll.
Eine Geschichte voller Missverständnisse
Friedrich+ Kennzeichnung Fachwissen

Kaum eine Idee wurde in der jüngeren Theatergeschichte des deutschsprachigen Raums und international so heiß diskutiert wie die des postdramatischen Theaters. Doch führen viele Stimmen auch zu vielen Widersprüchen und Vereinfachungen: Anlass, fünf Thesen zum Postdramatischen aus heutiger Sicht zu überprüfen.

von Philipp Schulte

Foto: Sabine Kündiger
Die Darstellung von „öffentlichen Lustkörpern“ erfordert großes Vertrauen zueinander. In einer guten Atmosphäre kann solches Arbeiten Jugendlichen viel Freude bereiten.
Bereit, alles zu geben?
Friedrich+ Kennzeichnung Methode & Didaktik Schuljahr 1-13

Körperarbeit ist eines der zentralen Felder im Schultheater - und gleichzeitig besonders schwierig, weil sie für Jugendliche häufig scham- und angstbesetzt ist. Die Autorin geht der Frage nach, wo die Grenzen liegen und unter welchen Voraussetzungen auch extreme Körper-Bilder - wie die Darstellung von Lust, echter Gewalt, tatsächlicher physischer Verausgabung und ähnliche postdramatische Phänomene - im Erarbeitungsprozess und auf der Bühne möglich sind.

von Sabine Kündiger

Foto: Günter Frenzel
Provozieren, Tabus brechen, Schamgefühle hervorrufen – genau das möchten Jugendliche zuweilen.
"Im postdramatischen Theater sind immer alle nackt"
Friedrich+ Kennzeichnung Methode & Didaktik Schuljahr 9-13

In einer DS-Prüfung zieht sich eine Schülerin vor den Augen der Lehrkräfte aus - mit der Wirkungsabsicht, das Publikum aus der Komfortzone zu holen, Grenzen zu überschreiten. Anlass für den Autor, über Künstlichkeit und Authentizität auf der Schulbühne, über von Schülerinnen und Schüler selbst gewählte (postdramatische) Darstellungsverfahren und damit einhergehende Intentionen nachzudenken.

von Julian Mende

Foto: Stefano Stacchini/unsplash
Menschenleeres Bühnenbild mit Stühlen
Medien
Friedrich+ Kennzeichnung Fachwissen

Kurzrezensionen zu: - Annemarie Matzke, Christel Weiler, Isa Wortekamp (Hrsg.): Das Buch von der angewandten Theaterwissenschaft. Berlin/Köln: Alexander Verlag 2012 - Patrick Primavesi, Olaf A. Schmidt (Hrsg.): AufBrüche. Theaterarbeit zwischen Text und Situation. Berlin: Theater der Zeit - Recherchen 20, 2004 - Marion Tiedge, Philipp Schulte (Hrsg.): Die Kunst der Bühne. Positionen des zeitgenössischen Theaters. Berlin: Theater der Zeit - Recherchen 81, 2011 - Heiner Goebbels: Ästhetik der Abwesenheit. Texte zum Theater. Berlin: Theater der Zeit - Recherchen 96, 2012 - Rimini Protokoll: ABCD. Berlin: Theater der Zeit - Recherchen 100, 2012 - Bernd Stegemann: Kritik des Theaters. Berlin: Theater der Zeit 2013

von André Studt

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